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Ein Rückblick ins Jahr 2020

- ein letztes Mal -

Wölfe suchen in der Lausitz.Einfach losgehen, in der Hoffnung dann zufällig wieder auf einen Wolf zu stoßen, wäre wahrscheinlich sinnlos gewesen. Das Zusammentreffen in der Lüneburger Heide war einfach Glück und Zufall gewesen.

Also fixierte ich mich gar nicht auf den Wolf und blieb in dem Gebiet in dem seine Beute lebt. Hirsch, Reh, Wildschwein – alles kam an den Teichen der Oberlausitz vor. Und insbesondere die Hirsche zogen meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Tiere im Wasser zu sehen und zu fotografieren war schon besonders. Im Dunst eines frühen Morgens erst recht. Und dann passierte es: Eine Hirschkuh kam in unmittelbarer Nähe meines Platzes sehr zügig aus dem Wald und lief vor mir durchs Wasser. Überrascht zog ich die Kamera mit. Gerade hatte ich versucht einen Reiher der im Wasser stand zu knipsen und hatte eine lange Brennweite drauf. Die Hirschkuh kam zur Unzeit. Brennweite zu lang, es war zu dunkel, und die Verschlusszeiten waren zu langsam. Egal.

Noch im Mitziehen sah ich mit dem freien Auge, dass ihr ein Tier folgte und hatte erst ein Kalb und vielleicht weitere Rudelmitglieder im Kopf. Einen Augenblick später sah ich, dass es ein Wolf war und hielt drauf. Auch mit zu langsamen Verschlusszeiten. Der Wolf hörte die Kamera hielt inne und nahm jetzt auch Witterung von mir und zwei weiteren Fotografen, die sich mit mir den Morgen um die Ohren schlugen. Er schaute kurz zu uns herüber, prüfte die Situation und trat schleunigst die Flucht an, zurück in den Wald.

Ich fasste kaum was da gerade passiert war und war mir sofort über mein unglaubliches Glück bewusst. Die Haare standen mir auf den Armen und im Nacken noch immer hoch. Die Fotos waren misslungen, keine Frage. Oder doch nicht? Sie sind unscharf und verwaschen. Aber sie zeigen meinen zweiten Wolf in freier Wildbahn. Sie zeigen ihn und seine Beute in der Dynamik der Jagd am frühen Morgen. Für mich sind sie meine Trophäe!

Doch damit nicht genug. Einige Tage später. Ein anderer Platz. Es war schon Abend, die Hirsche hatten bereits die Lichtung, auf der sie geäst hatten, verlassen. Da lief in gut 300 Metern Entfernung erneut ein Wolf über die Freifläche. Blende 5,6. ISO 10000. 800mm. 1/640sec. Erneut alles andere als gute Verhältnisse. Aber was soll´s. Noch ein Wolf. Es war der Wahnsinn. Und eine Viertelstunde später kam er dann noch einmal zurückgelaufen, sogar etwas näher. Es-war-un-glaub-lich!!

Nach diesem Abend konnte nichts mehr schiefgehen. Ich kam mit Eindrücken zurück, die ich mir nicht erträumt hätte. Die fotografische Nutzung war nicht optimal, okay. Aber jetzt weiß ich, worauf ich mich beim nächsten Besuch vorbereiten werde. Und der wird nicht lange auf sich warten lassen.

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